Unterammergau – Schloss Linderhof / Deutschland


Blick in das Graswangtal

Am 8. Oktober war es so weit. Nach mehreren anstrengenden Tagen auf dem Schulacker beim Pflügen und Säen folgte sogleich unsere nächste Wanderetappe. Sie soll uns über stolze 780 Höhenmeter und 11,5 Kilometer von Unterammergau bis zum Schloss Linderhof führen.

Einige fuhren mit dem Zug zu unserem Ausgangsort Unterammergau, andere kamen mit ihren Eltern im Auto. Nachdem wir uns am Bahnhof gesammelt hatten, marschierten wir sogleich bei sonnigem, ruhigen Herbstwetter los. Mit dabei waren 21 Kinder, sechs Mütter und ein Vater, allen voran natürlich noch Frau Czogalla-Peter.

Nach kurzem Warmgehen machten wir am Pürschling Parkplatz gleich eine Pause. Hier bekamen die tüchtigen Wanderer das Wanderrätsel für den heutigen Tag. Darin galt es sieben kniffelige Fragen zu beantworten, um am Ende des Wandertages ein Lösungswort herauszubekommen. Die meisten legten gleich los uns suchten auf den reichlich umherstehenden Wanderschildern nach Hinweisen. Als sich die erste Aufregung nun endlich legte, konnten wir die Wanderung beginnen. Nun führte uns der Weg gleich durch die einzigartige und spannende Schleifmühlklamm. Wir stiegen auf angelegten Stegen über tosende Wasserfälle hinweg und konnten wunderschöne Gumpen und interessant geschichtete Steine sehen.

Nach einer kleinen Rast folgte nun ein steileres Wegstück, welches die Kinder tüchtig und mit viel Freude meisterten. Es wurde gesungen, gerätselt und gereimt.
Bald kamen wir schon an der geschlossenen Langtal-Alm an, wo wir ausgiebig rasteten und unsere mitgebrachte Brotzeit verspeisten.

Danach ging es genauso tüchtig weiter. Bereits den höchsten Punkt der Etappe, das August-Schuster Haus, vor Augen, wanderten wir fröhlich, wenn auch in vielen Kleingruppen unserem Ziel entgegen. Immer wieder entdecken wir schönes und spannendes. Ein riesiger Fliegenpilz duckte sich frech neben unserem Weg im Gras. Überglücklich kamen wir nach 3,5 Stunden auf der Terrasse des Pürschling Hauses einer nach dem anderen an. Hier wurde nun gegessen, getrunken, gelacht und vor allem auch das Rätsel weiter gelöst. Bevor wir uns nun an den Abstieg ins Graswangtal machten, konnten wir auf unsere gesamten zurückgelegten Etappen schauen. In der Ferne ließ sich Huglfing und der Staffelsee erahnen. Vor uns, aber in beachtlichem Abstand die Hörnlegipfel und auch der heutige bereits erfolgreich gemeisterte Weg, war größtenteils zu sehen.

Ab hier war der Weg schmäler und zum Teil auch matschig. Wir gingen also in kleinen Gruppen im Gänsemarsch. Jedoch war es nicht immer einfach Anschluss zu halten. So kam es, dass eine Gruppe sich kurzzeitig auf einen anderen Pfad verirrt hatte. Mit etwas Geduld konnten die anderen, die den Verlust bald bemerkten, in schönem Waldgelände abwarten bis wir wieder vereint waren. Bei unserem südseitigen Abstieg Richtung Linderhof wärmte uns die Herbstsonne und zauberte goldene Farben in die Wälder. Wir konnten sogar schon erste Blicke auf unsere nächste Etappe erhaschen. Im Verlauf des langen Abstieges waren die Kinder tapfer und nach kurzen Pausen kam die Kraft zum (barfuß) Weiterlaufen immer wieder zurück. Der letzte Kilometer, schon ganz in Schlossnähe, war ein Geduldspiel. Trotzdem kamen wir glücklich und zufrieden, zwar mit etwas Verspätung um 16:00 Uhr auf dem Parkplatz an, wo schon einige Eltern warteten und in freudige Gesichter blicken konnten. Gemeinsam mit allen anwesenden begaben wir uns in den Abschlusskreis, Frau Czogalla-Peter überreichte und stempelte die Urkunden. Jeder tat wonach ihm war. Diejenigen, die ihre Schuhe noch anhatten, zogen sie spätestens hier aus und genossen ihre Breze nach getaner Wanderarbeit. Bereits hier hörte man die ersten Stimmen, die sich schon auf die nächste Etappe freuen….